Lesung- Briefwechsel Christine Lavant und Werner Berg
Die Oberstufenschüler:innen erlebten einen besonderen Einblick in die Welt zweier außergewöhnlicher Künstler
Nichts scheint so vordergründig ausgesprochen wie das geschriebene Wort. Briefe – beinahe Relikte vergangener Zeit – vereinen nicht nur die Seele des Schreibenden mit jener des Wortes. Sie sind das wohl Persönlichste, das man jemandem mitzuteilen weiß. 824 an der Zahl sind es, die aus dem Briefwechsel zwischen der Dichterin Christine Lavant und dem Maler Werner Berg erhalten geblieben sind. Der Briefwechsel beginnt unmittelbar nach der ersten Begegnung von Christine Lavant und Werner Berg bei den St. Veiter Kulturtagen vom 10. bis 12. November 1950 und endet im Januar 1955 nach einem Suizidversuch Werner Bergs.
Einen Auszug aus diesem tragischen Briefwechsel, der nicht nur von künstlerischer Tiefe, sondern auch von einer besonderen persönlichen Verbindung geprägt ist, wurde am Stiftsgymnasium St. Paul von Mag. Martina Graf, Mitglied im Vorstand der Christine Lavant Gesellschaft, in der Rolle der Christine Lavant, und vom Schauspieler Manuel Dragan, der den Maler Werner Berg zum Leben erweckt, lebendig vorgetragen.
Der Austausch zwischen Lavant und Berg, die eine Liebesbeziehung aufrechterhalten, die unglücklich für beide endet, da beide Künstler verheiratet sind, erzählt in Worten, Gedanken und Emotionen von Liebe, Sehnsucht und Inspiration – Themen, die auch uns im Hier und Jetzt berühren.
Die Schülerin Valerie Breidler (7a) am Klavier – sie studiert zusätzlich am Mozarteum in Salzburg Klavier und Blockflöte – und der Schüler Matteo Zellnig (2c) auf seiner Konzerttuba untermalten diese besondere literarische Lesung musikalisch hervorragend.
Alle Anwesenden waren begeistert von den Interpretationen der Briefe, nicht nur in literarischer Hinsicht, sondern auch durch das Nahebringen der menschlichen Seite dieser beiden großen Persönlichkeiten – der Lyrikerin Christine Lavant und des Malers Werner Berg.
Text und Bilder: Mag. Gerlinde Peter